Schnelle Ergebnisse Projektumsetzung

Management-Praxis: 7 Tipps, um schnell Veränderungen und Ergebnisse herbeizuführen

Ganz gleich, ob Manager Strategieprojekte implementieren wollen, einen Carve-Out durchführen oder mit einer Post Merger Integration konfrontiert sind – solche Änderungen bringen Unruhe ins Unternehmen, denn sie bedeuten Stress. Altbewährte Prozesse und Gewohnheiten sollen in Veränderungsprozessen oft nicht mehr gelten.

Die Mitarbeiter müssen plötzlich aus ihrer Komfortzone heraus und Dinge anders machen. Dazu kommt, dass zusätzlich zum „normalen“ Tagesgeschäft noch weitere Ziele und Projekte hinzukommen, denn irgendwer muss die neuen Zielzustände ja auch erarbeiten. Haben die Mitarbeiter Lust dazu? Eher nicht.

Wer will es ihnen vergelten? Wird der Status Quo herausgefordert, wie z.B. nach Mergern oder auch bei Marktveränderungen in Folge von Disruption, machen sich regelmäßig Unsicherheit, Ärger, Frust und Angst bei Mitarbeitern in den betroffenen Unternehmen breit. Eine motivierende Rede des (neuen) Geschäftsführers allein wird an diesen Emotionen nichts ändern.

Vielmehr muss das Management eine Change-Reise antreten, auf die es die Belegschaft mitnimmt. Klare Signale, dass Veränderung gewollt und notwendig sind, dürfen dabei nicht fehlen. Aufgabe der Führung ist es, diese Reise anzuschieben und die Richtung und den Fortschritt bis zum Erreichen der neuen Zielzustände stets im Auge zu behalten.

Zwar ist auch hier der Weg ein wichtiger Teil des Prozesses, dennoch müssen Unternehmen möglichst schnell ankommen. Um nach dem Start der Veränderungsreise den Antrieb nicht gleich wieder im Keim zu ersticken, sollten bürokratische Hürden möglichst abgebaut werden.

Die Veränderung muss schnell passieren und Fortschritte rasch sichtbar werden. Verhindern unnötige Abstimmungsrunden und unklare Verantwortlichkeiten den schnellen Fortschritt, ist dies dem Projekt alles andere als dienlich. Unternehmer und Manager sollten überlegen, welche Regeln und Kontrollen tatsächlich unbedingt beibehalten werden müssen und welche dem Status und der Eitelkeit einzelner Verantwortlicher dienen bzw. alte Gewohnheiten darstellen, die sich, nüchtern betrachtet, eigentlich schon längst überlebt haben und abgeschafft gehören.

Geschwindigkeit ist bei strategischen Projekten ein Wettbewerbsfaktor. Umsetzung hat Priorität. Lieber im ersten Anlauf nur 70 % des Ziels erreichen, als 70 % zu verfehlen, weil man nicht zu Potte gekommen ist.

Neue Prozesse im Rahmen von Integrationsprojekten bieten meist die Möglichkeit, diese zu vereinfachen. Ergreifen Sie diese Chance! Beim Prozess-Design sollte es stets darum gehen, schnelle, schlanke und einfache Abläufe zu kreieren. Dies allein wird schon verhindern, dass das Beste aus beiden Welten, also der krampfhafte Versuch, zwei Kulturen mit möglichst wenigen Änderungen zu verbinden, zum Motto wird, welches das Scheitern des Projektes vorherbestimmt.

Wie also wecken wir die Lust der Mitarbeiter, mit vollem Herzen die Veränderung voranzutreiben?

Meine 7 Tipps für schnelle Veränderungen in Unternehmen:

  1. Sorgen Sie für Klarheit. Zielzustände müssen allen Betroffenen glasklar sein. Auch müssen Mitarbeiter verstehen warum gewissen Ziele erreicht werden sollen. Nicht jeder mag das gleichsehen, aber das ist auch nicht notwendig.
  2. Schnellen Fortschritt erzeugen. Vorbereitung ist wichtig, aber es muss bei Änderungsvorhaben auch einfach mal gemacht werden. Viel Theorie hilft hier nicht viel. Machen, messen, weitermachen – nur so kommen Sie voran. Brechen Sie längere Projekte herunter in Teilergebnisse, die man schnell erreichen kann.
  3. Einfache, klare Regeln und Prozesse etablieren. Wer Veränderungen möchte, muss bereit sein, Bestehendes zu hinterfragen und Neues zu schaffen. Wenn schon Änderungen, dann welche, die zu weniger Komplexität und mehr Klarheit beitragen.
  4. Unnötige Bürokratie abbauen. Eitelkeit, Status sowie alte Gewohnheiten und Rituale verhindern den Umsetzungserfolg. Also weg damit! Trauen Sie sich, radikal Regeln zu verändern und so Signale für das Projekt zu setzen.
  5. Abschaffung alter Riten und Gebräuche. Diese befeuern existierende Kulturen und unterstützen daher kaum dabei, die neuen Ziele zu erreichen.
  6. Änderungen etablieren, die die Mitarbeiter zwingen, die Dinge anders zu machen. Sanktionen sollten folgen, wenn diese Änderungen bewusst umgangen werden.
  7. Die richtigen Anreize setzen. Konzentrieren Sie sich darauf, einen Rahmen zu setzen, den Sie kontrollieren, geben Sie aber ansonsten den Mitarbeitern möglichst Entscheidungsfreiheit. Empowerment ist ein Performance-Booster! (siehe auch Artikel Anreize zur Kulturänderung: Ich mach‘ nur mit, wenn es sich lohnt!)

Fazit:

Änderungsprojekte sind Reisen, deren Ziel sich unheimlich ziehen kann. Fassen Sie das Ziel klar ins Auge und schwören Sie die Belegschaft darauf ein, denn alle müssen mitziehen. Nur gemeinsam kommt man schnell ans Ziel. Wer sich weigert, verlässt damit das Team und wird zurückgelassen. Alle anderen werden mit schnellen Fortschritten, schlanken Prozessen und klaren Regeln auf der Reise unterstützt und beflügelt und erreichen stolz neue Höhen.

Stephan Jansen